Lick der Woche 40- Klassik Rock/Jimi Hendrix Seite 2

Wenden wir uns dem Solo zu: Wie in der Einleitung schon erwähnt, möchte ich die klassische Rhythmus-Gitarre der Nummer als Begleittrack für ein zeitgenössischen Solo missbrauchen. Zeitgenössisch deshalb, weil hier Lix und Tonleitern zum Einsatz kommen, die zu Hendrix Zeiten in dieser Form noch nicht unbedingt gebräuchlich waren. Das Solo hat es technisch ziemlich in sich und ist dementsprechend nicht gerade anfängertauglich. Aber mach' dir doch am besten selbst ein Bild:

Hey Joe Let's Go hören
zu den Noten

ÜBRIGENS: Als regelmäßiger PG Besucher kennst du es sicher schon! Da das Original Notenbild sehr groß ist, haben wir es auf eine gesonderte Seite gepackt. Klicke auf das verkleinerte Image oben und drucke dir das Bild im sich öffnenden Fenster aus.

Die Analyse

Das verwendete Tonmaterial rekrutiert sich dabei aus einer Kombination der sogenannten erweiterten Pentatonik (dorischen Bluestonleiter) mit der "normalen" Blues Scale.

Obwohl viele der innerhalb des Solos verwendeten Töne aus der oben abgebildeten E-dorischen Blues-Skala stammen, startet die Impro (Takte 1/2/3) mit purer Blues-Scale Bedienung. Spätestens in Takt vier geht es dann aber zur Sache. Der erste Teil des 32tel Laufs besteht nahezu ausschließlich aus Tönen der erweiterten Blues-Scale.

ÜBRIGENS: Um den Ablauf möglichst fließend zu gestalten, verlege ich die Blue-Note vom 15.Bd. der G-Saite, in den 11.Bd. der B-String. Durch diese Maßnahme wird es möglich die Töne der B-Saite ohne Saitenwechsel mit dem cool klingenden Ton zu Verknüpfen. Der zusätzliche Einsatz von Slidings und Ham Ons/Pull Offs unterstreicht den smoothen, homogenen Sound der Passage . Lass dich von dem Spielprinzip auch zu eigenen Experimenten inspirieren. Das macht nicht nur jede Menge Spaß, sondern wird dir auch eine ganze Palette cooler neuer Lix bescheren.

Nach dem 32tel Exzess geht es etwas gemütlicher zur Sache. Die Takte fünf und sechs verwöhnen mit einer Mischung aus 16tel Triolen und typischen 16tel Pattern und bauen komplett auf die Wirkung der good old Blues Scale. Noch schnell mal die Lage gewechselt (Takt acht) und schon hat die Soloneurose ein Ende.

TIPP: Bevor du mit dem Üben anfängst, solltest du dir das Solo einige Male hintereinander anhören. Nachdem du dich auf diese Weise mit seinem Ablauf vertraut gemacht hast, bietet es sich an den Tonwust in mehrere Sinnabschnitte einzuteilen (z.B. die Takte 1-3, den Takt 4, die Takte 5/6 und 7/8/9). Lerne jeden der Abschnitte separat und füge die Parts erst dann zusammen, wenn du sie einzeln optimal beherrschst. Und damit ist nicht gemeint, dass du das Solo im Original-Tempo spielen musst. Es reicht vollkommen aus, wenn du eine temporeduzierte Version zum besten geben kannst. In dieser Phase geht es eher um den korrekten Gesamtzusammenhang. Erst wenn alles ohne "Ruckeln" läuft ist es an der Zeit, das Spieltempo zu steigern. Auch das geschieht am besten in Etappen.

Slo-Mo hören

Um dir das Üben ein wenig zu erleichtern, haben wir eine stressfreie Slo-Mo Version des Solos anzubieten. Nutze das recht langsame File, um deine Studien zu intensivieren und versuche auf jeden Fall synchron zum Audio mitzuspielen.

Viel Spaß beim Üben und bis bald

Hansi Tietgen

 

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